Als wir vor zwei Wochen vor Erschöpfung den Schnee von den Bäumen gegessen hatten wussten wir: Wir brauchen einen Rucksack oder einen Turnbeutel, um Wasser mitzunehmen. Das war auf unserer ersten 3 km Loipe, die wir uns nach einem Langlaufkurs zugetraut hatten. Nach fast zwei Stunden merkwürdigster Fortbewegung sind wir völlig außer Puste am Ausgangspunkt zurückgekehrt. Sehr glücklich aber sehr erschöpft.
Auf die Schnelle habe ich mich an einen Turnbeutel gemacht, für den du nichts weiter brauchst als unsere Stoffe und deine Nähmaschine – Keine Schnallen, Ösen oder Gurte. Bei den meisten Turnbeuteln wird Kordel verwendet, wir haben aus unserem Chambray in Jeansoptik, aus dem auch der untere Turnbeutelstreifen gefertigt ist, durch Bügeln und Nähen passende Bänder eingefädelt.
Große Eisblumen schmücken das Hauptteil unter dem Tunnelzug, der aus Pusteblumen genäht wird.
Das Innenfutter ist auch aus Pusteblumen gefertigt, im Frühstücksbeutel aus wasserabweisender Popeline hat eine Kleinigkeit zu Essen Platz gefunden. Jetzt kann es losgehen.
Für den Turnbeutel brauchst du
- 0,40 m Chambray in Jeansoptik
- 0,35 m Große Eisblumen
- und eine Hand voll Pusteblumen (0,5 m)
So wird´s gemacht
Außenteil
Zunächst wird Alles zugeschnitten: Für die Außenstoffkombi schneidest du folgende Maße zurecht:
- Für den mittleren Streifen: 2 x 34 cm hoch x 40 cm breit aus großen Eisblumen
- Für den unteren Streifen: 2 x 13 cm hoch x 40 cm breit aus Chambray in Jeansoptik
- Für den Tunnelzug: 2 x 10 cm hoch x 40 cm breit aus Pusteblumen
- Für die Schlaufen: 2 x 7,5 cm x 11 cm
Lege jeweils den unteren Streifen auf den mittleren und nähe ihn an. Die Stoffe liegen dabei rechts auf rechts.
Fertige nun die Schlaufen an, die zwischen die Außenteile gelegt werden und an denen dann das Trageband befestigt wird. Lege das Band mittig, rechte Seiten sind Außen und bügel es. Klappe es dann wieder auf und lege die äußeren Kante zur gebügelten Mitte – wieder bügeln. Dann klappt du es wieder ganz zusammen und bügelst es wieder, also die erste Bügelkante wird aufgefrischt. So wird es abgesteppt.
Lege nun die beiden Außenteile des Turnbeutels rechts auf rechts.
Falte die gerade gefertigten kleinen Bänder mittig und lege sie ca. 2 cm unterhalb der Chambray-Eisblumenlinie zwischen die Stoffteile. Die offenen Kanten liegen dabei Außen. Fixiere die Lagen und nähe sie an beiden Seiten und am Boden ab. Schräge die beiden unteren Nahtzugaben an den Ecken ab..
Nun klappst du jede untere Ecke auf und legst sie so zusammen, dass die Seitennaht auf der Bodennaht liegt. Fixiere diese Ecke mit einer Stecknadel und steppe die Ecke 3 cm entfernt zur Ecke ab. (Siehe Bild). Schneide die Nahtzugabe zurück. Fertige auch die andere Ecke so an.
Für den Tunnelzug musst du zunächst an den schmalen Seiten des schmalen Streifens jeweils einen kleinen Saum bügeln und abnähen – also einschlagen – bügeln und umschlagen und bügeln, danach abnähen. Jetzt wird der Streifen der Länge nach mittig gefaltet und gebügelt, die rechten Seiten liegen dabei Außen.
Für den Innenbeutel schneidest du zwei Rechtecke aus Pusteblumen mit den Maßen 45 cm Höhe x 40 cm Breite zu. Du kannst aber hier auch noch einmal nachmessen: Die Rechtecke müssen so groß sein, wie Länge und Breite des Außenbeutels. Nähe die beiden Seiten und den Boden des Innenbeutels ab. Lasse dabei eine ca. 10 cm breite Wendeöffnung.
Stecke nun die Tunnelzüge mittig ausgerichtet rechts auf rechts auf den Außenbeutel, die offenen Kanten liegen übereinander. Darüber stülpst du nun den auf links gedrehten Innenbeutel. Innenbeutel und Außenbeutel liegen nun rechts auf rechts. Dazwischen liegt der Tunnelzug mit den offenen Kanten nach Draußen. Fixiere alles gut mit Stecknadeln
Nähe nun rundherum ab und wende dein Werk durch die Wendeöffnung. Lege die Kanten der Wendeöffnung nach Innen und vernähe sie. Achte davor darauf, dass sich keine Stecknadel mehr zwischen den Lagen versteckt!
Nun wird alles gebügelt und die Linie zwischen den Puste- und den Eisblumen noch einmal zart abgesteppt.
Für die Gurte benötigst du 2 x 2 m x 8 cm breite Streifen. Ich habe die Streifen abgemessen und gerissen, danach gebügelt und zusammengesetzt.
Bügel den langen Streifen zunächst mittig, rechte Seiten sind Außen. Bügel dann die offenen Kanten zur Mitte hin. Danach schließt du das ganze, indem du die zwei Kanten aufeinanderlegst und bügelst.
Nähe den Gurt ab.
Jetzt wird jeder Gurt gegengleich mithilfe einer Sicherheitsnadel eingefädelt. Beginne an einer kleinen genähten Schlaufe, gehe dann durch den ersten Tunnel, von dort in den zweiten und wieder zurück zur Anfangsschlaufe. Ich habe hier zwei Knoten gesetzt: Einen vor der Schlaufe, einen danach, damit nichts verrutscht.
Und hier noch ein kleiner Minitipp für den Frühstücksbeutel:
Aus wasserabweisender Popeline schneidest du pro Beutel 2 Rechtecke in DIN A 4 Größe aus. Klappe jeweils eine kurze Kante nach Innen und steppe sie als spätere Öffnung ab. Nun legst du die beiden Rechtecke rechts auf rechts und nähst sie rundherum – bis auf die obere Öffnung- zusammen.
Falte nun die Ecken genauso wie beim Turnbeutel: Die Seitennaht wird auf die Bodennaht gelegt. Fixiere auch hier mit einer Stecknadel und nähe die Ecke in einem ca. 3 cm Abstand von der Ecke ab.
Nahtzugabe an der Ecke zurückschneiden und wenden. An einer offenen Seite kannst du mittig ein Band annähen, mit dem du das Tütchen umwickeln kannst.
Viel Spaß beim Winterpicknicken, Ski fahren und nähen!!!
LG Katja
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